Montag, 1. Januar 2018

01.01.2018 Ein Geschenk Gottes

Nach der ausgedehnten Nacht die wir noch mit einem „Dinner for one“ abgeschlossen haben, haben wir uns entschlossen, heute morgen nicht in die Messe zu gehen. Ich bin aber um sieben Uhr aufgestanden und mir ist aufgefallen, dass ich für die letzten Nächte noch gar nicht bezahlt habe. Erst später erzählt mit Father Francline dass ich eigentlich überhaupt nichts zahlen sollte. Aber das finde ich total doof, ich nehme ja eine Leistung entgegen und kann mal schön wenigstens die hiesigen Preise bezahlen. Aber Geschenke ablehnen geht gar nicht. Und die kamerunischen Gäste in Deutschland die normalen Preise bezahlen lassen..?

Eli bekam gegen fünf eine SMS von Edith: Es ist ein Junge! 4300 Gramm und allen geht es gut. Als die Kinder von Edith bei uns auftauchen wissen sie es schon, sie sind ganz stolz. Edith hat nicht lange danach bei Eli angerufen und wir kündigen unseren Besuch an. Marie kommt aber noch mit einer großen Tasche mit schmutziger Kleidung und möchte sie bei (oder mit) uns waschen. Schließlich brechen wir um 13 Uhr zu Fuß nach Shisong auf, da heute Ghosttown und ein Feiertag ist.

Bevor wir im Krankenhaus ankommen treffen wir unterwegs noch Caretaker aus dem Weisenhaus. Eigentlich muss man hier nur rausgehen und die Zeit vergeht wie im Flug. Bei Edith geht uns das Herz auf. Eli und Christina nehmen den neuen Erdenbürger in den Arm.

Nachwuchs in der Familie

Edith hat eine wirklich enge Beziehung zu den beiden. Auch ich habe nun das Neujahrsbaby auf dem Arm.


Wir bedauern beide dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbracht haben. Auch Erasmus treffen wir dort. Wir machen Fotos und wünschen allen Gottes Segen.

Das Krankenhaus in Shisong ist ein schöner Ort. In der Regenzeit ist sicher alles grün und saftig, was jetzt eher trocken ist.

Atmosphäre im Krankenhaus von Shisong

Aber immer noch gepflegt und voller blühender Blumen, ähnlich wie das Pastoral Center. Hier sehe ich das erst mal so etwas wie einen kleinen Spielplatz, das habe ich noch in keinem Kindergarten gesehen.

Ein Spielplatz im Krankenhaus
Dann machen wir uns wandernd auf die Suche nach dem königlichen Wasserfall von Shisong, den mir die beiden zeigen möchten. Leider finden wir ihn nicht, aber dafür einen wunderbar ruhigen Ort in den Hügeln hinter Shisong. Hier machen wir Pause, essen Bananen und ruhen eine halbe Stunde aus.

Farne wie bei uns

Eine Hütte im Wald

Bananenstauden

Hier hat jemand seine Farm

Exoten die mir sehr gefallen

Auf dem Heimweg

Zurück in Shisong finden wir trotz Ghosttown ein Taxi, in dem wir dann zu siebt nach Squares zurück fahren. Ich war klatsch nass geschwitzt, Bike fahren ist deutlich komfortabler. Dann essen Christina und ich noch ein paar Fleischspieße aus einer Straßenküche und sind gerade noch im hellen zu Hause.

Rote Sonne über Kumbo

Blick nach Romajay

Wir duschen alle und dann kommt Norbert aus der Nachbarschaft vorbei und wir erzählen, ich koche Spaghetti mit einer Gemüsesoße und wir essen zu viert. Wir sind hundemüde. Norbert erzählt von der Neujahrsansprache von Paul Biya, der verspricht, die Straßen zu reparieren, Arbeitsplätze für die jugendlichen zu schaffen, 100 neue Health Center zu gründen und die Steuer- und Rentenverwaltung in die Hände von Northwest (nach Bamenda) zu legen. Norbert ist nicht gerade optimistisch dass das wirklich so kommt, aber das erklärt vielleicht warum es heute so ruhig auf den Straßen war.

Morgen wird ein voller Tag. Mein letzter in Kumbo. Es gibt noch so viel hier zu erleben, aber jetzt stehen die Zeichen auf Abschied. Seufz. Ich gehe bei Vollmond zurück zu meinem Schlafplatz.

Vollmond am Pastoral Center

Als ich „damals“ in Kumbo ankam war Neumond. Ich hoffe alles geht gut und wir kommen rechtzeitig in Yaoundé an. Bis jetzt hat Father Francline noch nicht auf die wiederholten Fragen der beiden reagiert. Aber ich vertraue mich meinem Optimismus an. Habe ich welchen? Kontrolle abgeben, den Moment genießen ;)