Donnerstag, 21. Dezember 2017

21.12.2017 Einkaufen in Kumbo

Um 7 Uhr klingelt mein Wecker aber ich pack’s nicht. Um 8 Uhr stehe ich auf und versenke erst mal das Toilettenpapier in der Schüssel. Zum Glück treffe ich gleich jemand die mir dankenswerterweise eine neue Rolle gibt. Dann gibts Frühstück mit Eli und Christina bevor Eli und ich um 9:30 über das Pastoral Center zum Bishops House gehen und Fr Luis einen Stapel Briefe übergeben. Er ist total nett und bemüht und versucht den beiden bei der Verlängerung der Visa behilflich zu sein.

Auf dem Weg zum Bishops House mache ich Bekanntschaft mit einer Kuh

Um 10 Uhr beginnt der Dankgottesdienst mit anschließender Weihnachtsfeier der Caritas im Bistum, wo wir weitere Leute treffen und Briefe übergeben wollen.

Mein Eindruck vom Gottesdienst: vier Priester zelebrieren in der Hauskapelle, ca 20 Leute vom Caritas Office sind da. Es ist eine total entspannte Situation. Father Dan schaut immer mal wieder demonstrativ auf die Uhr während die anderen zelebrieren, ab und zu schaut mal jemand auf sein Handy. Es wird viel gelacht, die Musik wird von zwei Leuten gemacht. Einer spielt das Casio Keyboard mit Rhythmusautomatik, eine Frau singt die Lieder an, die anderen fallen ein. Vor dem Segen gibt es ein welcome an „Eli and his Father“. Dann kommen „a word given from..“ vier Grundsatzreden dazu, warum es schade ist dass immer wieder Leute nicht zur Kommunion gehen weil sie sich nicht bereit dafür finden. Schön fand ich die Ermunterung über das Gleichnis des verlorenen Sohn (für den abtrünnigen wird das Mastkalb geschlachtet), das verlorene Schaf (was hat es denn getan dass es - anderes wie die anderen - vom Hirten auf der Schulter getragen wird? Es ist verloren gegangen...). Also zwei Predigten vor dem Segen. Dann kommt vor der Tür ein Familienfoto, auf das wir natürlich nicht fehlen dürfen.

Wir sprechen Fr Daniel und Mdm Eucharia und übergeben unsere Briefe. Dann schaue ich mit Eli noch das Family Life Office an in dem sie seit November gearbeitet hat.

Der Innenhof des Family Life Office

Am Eingang steht ein Eimer mit Deckel mit Pofpof von Mdm Caroline. Das sind krebbelähnliche frittierte Teigbällchen und laut Eli die besten in ganz Kumbo. Eli nimmt für uns zwei raus und gibt Caroline später 100 Francs dafür. Superlecker! Wir verlassen die Feier vorsichtig, denn zu Hause kommen gleich Philip und Christa um sich von uns zu verabschieden und ihre Mitbringsel in Empfang zu nehmen. Es war sehr schön mit den beiden zu reisen und zu erzählen. Aber nach Weihnachten sehen wir uns noch einmal.

Der Stadtteil Mbve mit dem Markt vom Bishops Hill aus gesehen

Dann geht es zum Einkaufen in die Stadt. Zuerst waren wir in Mbve dann in Squares um verschiedene Dinge zu besorgen. Die Mädels wissen genau was wie wo bei welchem Stand kaufen, wieviel es normalerweise kosten sollte. Viele Preise werden über Handeln festgelegt, wobei das als fairer Sport zwischen den Parteien abläuft.


Der Markt ist voller Menschen, die Einkaufen und verkaufen. In kleinen Shops von maximal 10 Quadratmetern arbeiten teilweise r Näherinnen mit ihren Kindern, Menschen tragen schwere Säcke auf dem Kopf und schieben Karren durch die extrem engen Gassen. Was kostet hier eigentlich Handarbeit? Was macht die Arbeit dann zu einem Wert? Die Dinge sind wirklich nicht teuer, und die Menschen sind existenziell auf den Markt angewiesen: als Einnahmequelle und Möglichkeit zum einkaufen.


Im Supermarkt haben wir anschließen für ein paar Sachen wie Majonäse, Milchpulver und Nudeln mit 15000 deutlich mehr ausgegeben als für Stoff, Schneiderin, Gemüse, Bananen und die Bikes zusammen.

Zurück fahren wir mit zwei Bikes um 18 Uhr und kommen gerade noch im hellen zu Hause an. Die Mädels lassen sich nicht mit von den Bikefahrern bis vor die Tür fahren, damit die jungen Männer nicht wissen wo sie genau wohnen.


Abends kommt noch Therese zu Besuch und wir erzählen über die vergangenen Tage und ihre Aussichten für die Zeit nach ihrer Schulzeit. Ich gehe gegen 12 Uhr die 5 Minuten in PC und freue mich nach dem Einkaufstag mit Bikefahrten schon sehr auf meine Eisdusche und den Schlafsack. Wir reden den ganzen Tag englisch und es fällt mir inzwischen schwer diese Zeilen in deutsch aufzuschreiben. Meine Träume sind schon anglophon :)